Nach der Geburt des Kindes wieder fit werden, ist einfacher gesagt, als auch wirklich getan. Davon abgesehen, dass der Alltag eh um 180 Grad anstrengender herausforderer geworden ist, schläft man deutlich weniger und nicht mehr so tief wie „früher“, was den Cortisolspiegel auch immer schön oben hält. Gesundes abnehmen, gesundes entspannen, puh, kaum möglich. Zufällig bin ich auf einen Zeitungsbericht aufmerksam geworden – ein „Mama & Baby Fit“-Kurs. Eine Stunde Fitness für die Mama, und das Baby kann dabei sein. Da ich aufgrund genau dessen, dass das Baby nicht dabei sein kann, leider an keinem Rückbildungskurs habe teilnehmen können, sprach mich dieser Kurs mit Baby direkt an. Sie werden ja schon wissen, was sie da anbieten, und es zu einer schönen Stunde für Mama und Baby machen. Ich habe einen ganzen Monat lang gezögert, ob ich wirklich teilnehmen soll. Bei zu vielen Faktoren war ich mir unschlüssig, ob der angebotene Fitness Kurs wirklich der richtige für mich ist. Er ist früh morgens, da muss ich das Baby extra ~2 Stunden vor der üblichen Aufwachzeit wecken, dann noch fast eine halbe Stunde Fahrzeit, kann ich mein Baby die Stunde vor Ort beschäftigen beziehungsweise wie wird das Baby vor Ort eingebunden, und die 70€ für 10 Einheiten müssen ja auch erst einmal verdient sein (ein klassischer Rückbildungskurs wird von den Krankenkassen übernommen). Kurzentschlossen am Tag vor der ersten „Mama und Baby Fit“-Stunde habe ich mich dann doch noch online zu dem Kurs angemeldet. Hätte ich es nur bleiben lassen…
In einer unangenehmen Situation gefangen, beim „Mama und Baby Fit“-Kurs
Morgens hat alles einigermaßen gut geklappt. Ich bin vor dem Baby aufgestanden, habe mich und den Rucksack gepackt und das Baby so lange wie möglich schlafen lassen. Dann nochmal die Adresse gecheckt. OH! Nun ist ja eine ganz andere Adresse angegeben, als ich mich vor einem Monat erstmalig für den Kurs angegeben habe. Oh, ich muss los, aber sofort, um es noch rechtzeitig zu schaffen. Kaffee also in den Thermobecher gekippt, dabei ging ein Fleck aufs T-Shirt, ach egal, Kind gepackt, alles ins Auto und los. Na der Tag startet ja super, hoffentlich wird der Kurs besser…
Wie das Schicksal es so wollte, war an diesem Tag der erste starke Nebeltag des Herbstes. In einer Kolonne von Autos, ich an siebter Stelle, tuckerten wir hinter einem LKW her. Maximal haben wir es auf 60 km/h geschafft, kam eine noch so schwache Kurve waren es auch nur 50 km/h – auf der Landstraße. Die Fahrt zum Sportzentrum zog und zog und zog sich. Kaum bog der LKW ab, versuchte ich das Beste noch herauszuholen doch es war unumgänglich. 3 Kilometer vor dem Ziel kamen im Radio die stündlichen Nachrichten. Mist, wir kommen zu spät!
Ich redete mir noch ein, dass es nicht sooo schlimm sein wird. Immerhin ist es die erste Stunde des Kurses, da stellt man sich bestimmt vor, die Kinder lernen sich kennen und krabbeln drauf los, die Trainerin wird etwas zum Kursablauf erzählen… die paar Minuten. Ach, kein Problem.
5 nach parkte ich endlich vor dem Gebäude. Kind aus dem Reboarder, rein in Doona, angeschnallt, Rucksack gepackt und die Zehn Stufen ins Gebäude. Ziemlich leer hier, wo sind nur die Kursräume? Ich bin doch unter Zeitdruck… langsam aber wirklich steigt der Stress in mir auf. Die erste Stunde, und ich komme dann auch noch zu spät und vermutlich als letzte an.
Erst an dem falschen Raum geklopft und einen anderen Kurs gestört, finde ich endlich meinen gebuchten Mama und Baby Fit Kurs. Die Trainerin steht in der Mitte des rechteckigen Raumes, auf einer Seite verteilt sind bereits 6 Frauen mit ihren 5 Babies.
Schreibe einen Kommentar