Die Deutschen und ihr Auto – eine Beziehung, die so komplex wie leidenschaftlich. Genau diese Faszination, aber auch die kritischen Stimmen rund um das Automobil, beleuchtet der neue ARD-Dokumentarfilm „Kraftfahrzeug – Eine deutsche Liebe“. Unter der Regie von Jan Tenhaven nimmt uns das Werk mit auf eine tiefgründige Reise durch das Autoland Deutschland und zeigt, wie sehr das Fahrzeug in der Kultur, Wirtschaft und den Emotionen der Menschen verankert ist.
Ab dem 9. September 2025 ist der Film in der ARD Mediathek verfügbar. Zusätzlich wird er am selben Tag um 22:50 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Für alle, die diesen Termin verpassen, gibt es weitere Ausstrahlungstermine zu eher späteren Stunden: am 18. September um 23:35 Uhr im SWR und am 23. September um Mitternacht im NDR Fernsehen.
Das Kraftfahrzeug, ein Spiegelbild der deutschen Gesellschaft
Trotz aller Debatten um Klimawandel und Verkehrswende bricht die Liebe zum Auto in Deutschland nicht ab. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 2024 erreichte die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge in Deutschland ein neues Rekordhoch. Auch die Zahl der Menschen mit Führerschein steigt unaufhörlich. Das Auto ist weit mehr als nur ein Fortbewegungsmittel – es ist ein Statussymbol, ein technisches Kultobjekt, manchmal sogar ein emotionales Familienmitglied. Gleichzeitig polarisiert es wie kaum ein anderer Gegenstand des Alltags. Die dicken SUVs verpesten die Luft und die Fahrer deren Autos können eh nicht parken, und die Klassiker wie „Opel Popel“ oder der „Bayrische Mist Wagen“ für BMWs, es gibt viele Meinungen und oft eine allgemeine Voreingenommenheit.
Der Dokumentarfilm beleuchtet diese Ambivalenz, indem er leidenschaftliche Befürworter und scharfe Kritiker zu Wort kommen lässt. Der Journalist Ulf Poschardt, ein bekennender Liebhaber von Sportwagen, sieht in ihnen ein Stück Hochkultur. Auf der anderen Seite hinterfragt die Mobilitätsexpertin Katja Diehl den Statusfetisch, der mit dem Besitz eines Autos verbunden ist. Auch Autohersteller gewähren seltene Einblicke in ihre Strategien, um emotionale Bindungen zu ihren Fahrzeugen aufzubauen. So erklärt beispielsweise der Autodesigner Adrian van Hooydonk die Psychologie hinter dem aggressiven Frontdesign vieler moderner Autos, während VDA-Präsidentin Hildegard Müller das Auto als unverzichtbares Rückgrat der deutschen Wirtschaft verteidigt.
Starke Bilder, tiefe Einblicke
Der Film ist als packendes Roadmovie inszeniert und fängt mit beeindruckenden Bildern die Komplexität der Beziehung zwischen Mensch und Maschine ein. Er zeigt, wie sehr das Auto die deutsche Identität prägt – von der Sehnsucht nach Freiheit bis hin zur täglichen Abhängigkeit. „Kraftfahrzeug – Eine deutsche Liebe“ ist eine Produktion von Hoferichter & Jacobs, die im Auftrag des SWR und des NDR (federführend) in Zusammenarbeit mit dem MDR entstand.
Dieser Dokumentarfilm ist nicht nur etwas für Auto-Enthusiasten. Er ist ein Muss für jeden, der verstehen möchte, warum das Auto trotz aller Herausforderungen so fest in der deutschen Gesellschaft verankert ist. Er regt zum Nachdenken an und zeigt, dass die Diskussionen um die Zukunft der Mobilität nicht nur technischer, sondern vor allem auch emotionaler Natur sind. Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, diesen faszinierenden Einblick in die deutsche Automobilkultur zu gewinnen – in der ARD Mediathek auf den Smart-TV, in der ARD App fürs Smartphone oder Tablet, online unter ardmediathek.de oder klassisch im Fernsehen.